Das Wiener Schnitzel ist der Klassiker der österreichischen Küche schlechthin. Hier sind zwei köstliche Varianten des beliebten Fleischgerichtes, die auch all jene unbeschwert genießen können, die auf Gluten verzichten müssen. Aber die Schnitzel mit Kürbiskern- und Hanfsamenpanade schmecken auch allen anderen.
Was wäre Österreich ohne das Wiener Schnitzel? Diese bekannte und berühmte Spezialität der Wiener Küche wird aus Kalbfleisch zubereitet. Abseits dieses Klassikers gibt es in Österreich kaum ein Speiselokal, bei dem sich kein Schnitzel auf der Karte findet und in vielen Familien ist es ein extrem beliebtes (Sonntags-)gericht. Meist wird dafür Schweinefleisch verwendet, seltener findet man es in der Originalversion mit Kalb, dafür häufig auch als Putenschnitzel.
Ich habe dieses beliebte österreichische Gericht auch immer gerne gegessen. Aber aufgrund meiner Unverträglichkeiten und weil Gebackenes und Frittiertes generell nicht so optimal für eine sensible Verdauung sind, ist es schon ein Weilchen her, dass ich mir ein Schnitzel gegönnt habe. Hinzu kommt, dass ich in den letzten Jahren auch auf Schweinefleisch weitgehend verzichtet habe, weil ich die Haltung der Tiere in der konventionellen Landwirtschaft inklusive hohem Antibiotikaeinsatz nicht unterstützen möchte.
Als wir vor kurzem die Möglichkeit bekamen, Schnitzelfleisch von sogenannten „Weideschweinen“, also von Schweinen, die das ganze Jahr über im Freien leben und keine Medikamente bekommen, aus unserer Region beziehen zu können, hatten mein Mann und ich spontan Lust, Schnitzel für uns zu machen. Da ich auf Gluten verzichten muss, stellte sich die Frage, wie wir mein Schnitzel glutenfrei zubereiten können.
Der erste Gedanke war, es mit glutenfreien Semmelbröseln zu versuchen, die im Supermarkt angeboten werden. Das würde wahrscheinlich gut funktionieren, da ich aber nicht weiß, was im Ausgangsprodukt dieser Semmelbröseln enthalten ist, wollte ich es lieber anders versuchen. Ich stieß auf die Idee mit der Kürbiskernpanade. Diese Variante war mir schon bekannt, hatte sie aber bisher noch nie ausprobiert. Für eine zweite Variante habe ich mich dann für eine Panade aus Hanfsamen entschieden.
Beide Versionen sind wirklich köstlich. Die Kürbiskernpanade ist schmeckt intensiv nussig. Die Hanfsamenkruste hat ebenso ein nussiges Aroma, aber wesentlich feiner und zurückhaltender. Ich kann mich nicht entscheiden, welche mir besser schmeckt, ich finde sie beide toll. Ihr könnt die Schnitzel für ein glutenfrei lebendes Familienmitglied als glutenfreie Variante vor den klassischen Schnitzeln zubereiten, sie schmecken aber auch als kreative Abwechslung zum Schnitzel mit herkömmlicher Panade.
Als Beilage dazu empfehle ich euch meinen Lieblingssalat, den Erdäpfel-Vogerl-Salat, den ich euch schon auf meinem Blog vorgestellt habe. Das pochierte Ei lasst ihr in diesem Fall klarerweise weg. Natürlich passen auch einfache Petersilienkartoffeln, Reis und andere Salate gut dazu. Auch bei der Wahl eures Fleisches seid ihr flexibel. Die glutenfreien Schnitzelvarianten funktionieren wie die klassischen genauso gut mit Kalb, Pute oder Huhn.
Tipps zur Rezeptvariation je nach Unverträglichkeit:
- Histamin: Schweinefleisch ist jene Fleischsorte, die am schnellsten Histamin bildet. Wenn ihr mit Histamin Probleme habt, solltet ihr darauf achten, dass das Fleisch wirklich sehr frisch ist. Ansonsten weicht ihr auf andere Fleischsorten aus. Zum Panieren braucht ihr Eier, welche ebenfalls Histamin enthalten. Hier müsst ihr schauen, ob die benötigte Menge innerhalb eurer individuellen Toleranzgrenze liegt.
Zweierlei glutenfreie Schnitzel in Kürbiskern- und Hanfsamenpanade
Zutaten
für 2 Personen:
- 300 g Schnitzelfleisch (Schweins- oder Kalbsschnitzel, Hühner- oder Putenfilet)
- Variante 1: 100 g Kürbiskerne
- Variante 2: 60 g Hanfsamen geschält
- 25 g glutenfreie Universal-Mehlmischung
- 2 Eier
- Salz
- Pfeffer
- Pflanzenöl oder Butterschmalz
Zubereitung
Zunächst das Feisch vorbereiten. Aus der gewählten Fleischsorte Schnitzel schneiden. Die Schnitzel zwischen Frischhaltefolie legen und mit einem Plattiereisen oder Schnitzelklopfer dünn klopfen. Anschließend von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen.
Zum Panieren eine glutenfreie Universal-Mehlmischung in einen Teller oder in eine flache Schüssel geben. Die Eier ebenfalls in einen Teller aufschlagen und mit der Gabel verquirlen.
Für Variante 1 mit Kürbiskernen die Kürbiskerne in einer beschichteten Pfanne ohne Öl rösten, bis sie zu knistern beginnen. Kurz abkühlen lassen und mit dem Messer oder in einem Multizerkleinerer grob hacken.
Für Variante 2 geschälte Hanfsamen in einem Teller bereitstellen.
Nun das Fleisch zunächst im Mehl wenden. Überschüssiges Mehl mit den Händen vorsichtig abklopfen. Anschließend die Schnitzel durch das gequirlte Ei ziehen und abtropfen lassen. Im letzten Schritt das Fleisch für Variante 1 in den gehackten Kürbiskernen wenden, für Variante 2 in den Hanfsamen, so dass alles gut mit Kernen bzw. Samen bedeckt ist. Die Panade dabei möglichst wenig andrücken, damit sie nicht zu dick wird.
Anschließend hocherhitzbares Pflanzenöl oder Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Die Schnitzel darin schwimmend ausbacken. Das Fett sollte dafür etwa 1 bis 1,5 Zentimeter hoch den Pfannenboden bedecken. Sobald die Unterseite der Schnitzel goldbraun bzw. knusprig ist, die Schnitzel wenden und auf der zweiten Seite fertigbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Meine Lieblingsbeilage dazu ist Erdäpfel-Vogerl-Salat. Das Rezept findet ihr auf meinem Blog. Gut passen außerdem Petersilienkartoffeln, Reis und verschiedene andere Salatvarianten.
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