Mit Instantprodukten ist das ja so eine Sache. Man mag sie nicht gerne verwenden, besonders, wenn man frisch und gesund kochen möchte, aber irgendwie sind sie ja auch ziemlich praktisch. Obwohl ich die meisten dieser Sachen schon aus meiner Küche verbannt habe, der klassische Suppenwürfel hielt sich recht hartnäckig.
In meinen Rezepten verwende ich gerne etwas Gemüsesuppe für einen ausgewogenen Geschmack. Gemüsebrühwürfel oder gekörnte Gemüsebrühe sind günstig und geschmacklich meist in Ordnung, sofern man sparsam damit umgeht.
Doch ein Blick auf die Zutatenliste zeigt, mit Gemüse hat das wenig zu tun. Nebst Geschmacksverstärkern, Zucker und Palmöl liegt der Gemüseanteil meist im mageren einstelligen Prozentbereich. Nach längerem Suchen und vergleichen, habe ich zwar ein Produkt mit einem Gemüseanteil von gut 10 Prozent und ohne Geschmacksverstärker gefunden, aber wirklich zufriedenstellend finde ich das auf Dauer nicht. Bleibt die Frage, welche Alternativen es gibt.
Fertiger Gemüsefond in flüssiger Form wird zwar im Supermarkt angeboten, ist aber im Vergleich relativ teuer. Ich habe vor längerer Zeit einmal selbst einen Fond aus Wurzelgemüse und Gewürzen gekocht, aber der Aufwand war doch recht hoch im Verhältnis zur Ergiebigkeit. Und auch geschmacklich hat mich das Ergebnis nicht überzeugt.
Eine andere Möglichkeit ist, die Suppenwürze in Form einer Art Gemüsepaste selbst herzustellen. Nach meinem ersten Versuch war ich überrascht, wie einfach das geht. Auch zeitlich hält sich der Aufwand in Grenzen, vor allem wenn man eine gute Küchenmaschine besitzt. Vom Geschmack bin ich begeistert. Lauch, Zwiebeln und die Kräuter verleihen der Paste ein intensives, frisches Aroma.
Die Gemüse- und Kräutersorten könnt ihr beliebig variieren, nur allzu wasserhaltige Sorten sollten es nicht sein. Entscheidend ist das Salz. Es sorgt für die Haltbarkeit der Suppenwürze. Pro 100 g Gemüse solltet ihr 12 Gramm Salz verwenden. Pur gegessen schmeckt die Paste extrem salzig, deshalb achtet bei der Verwendung später darauf, etwas sparsamer mit Salz nachzuwürzen.
Abgefüllt in saubere Gläser und gut verschlossen hält sich die selbstgemachte Suppenwürze
an einem nicht zu warmen Ort, zum Beispiel im Kühlschrank, mehrere Monate, falls ihr sie nicht ohnehin schon früher aufgebraucht habt.
Suppenwürze einfach selber machen
Zutaten
für 4 Personen:
- 200 g Karotten (geschält)
- 200 g Knollensellerie (geschält)
- 100 g Wurzelpetersilie (geschält)
- 100 g Fenchel (ohne Strunk)
- 1 Stange Lauch
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Bund glatte Petersilie
- 6 Stängel Liebstöckel
- Fenchelgrün vom verwendeten Fenchel
- Salz (pro 100 g Gemüse 12 g)
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch schälen, die Kräuter waschen und trocken schütteln.
Das geschälte Gemüse zerkleinern. Am besten funktioniert das mit einem sogenannten Food-Processor oder einer herkömmlichen Küchenmaschine mit einem Durchlaufschnitzler, mit dem ihr Gemüse reiben könnt. Wenn ihr keines dieser Küchengeräte besitzt, könnt ihr es auch mit einer normalen Küchenreibe mit der Hand reiben.
In diesem Fall schneidet ihr die Zwiebel, den Lauch und den Knoblauch sowie die Kräuter mit dem Messer klein. Ich habe sie mit dem Gemüse in die Maschine gegeben.
Wenn ihr alle Zutaten gerieben bzw. zerkleinert habt, alles vermengen und anschließend abwiegen. Das ist wichtig, um die Menge an Salz zu bestimmen. Pro 100 Gramm Gemüse werden 12 g Salz hinzugefügt. Ich kam auf etwa 800 Gramm zuzüglich Kräuter und habe 100 g Salz verwendet.
Das Salz unter das zerkleinerte Gemüse mischen und die Mischung kurz stehen lassen. Dann in einem zweiten Schritt das Gemüse noch weiter zerkleinern, so dass eine homogene Paste entsteht. Das habe ich wieder im Food-Prozessor gemacht, aber jetzt statt einer Scheibe (Durchlaufschnitzler) ein großes Messer eingesetzt.
Alternativ funktioniert es auch mit einem leistungsstarken Pürierstab. Das Salz zieht etwas Wasser, somit tut ihr euch beim Pürieren leichter.
Das Endergebnis ist eine feine Paste, die extrem salzig schmeckt. Diese füllt ihr nun in Gläser mit Schraubdeckel. Um sicher zu gehen, dass keine Keime im Glas sind, sterilisiert ihr sie vorher. Das geht im Dampfgarer oder ihr übergießt sie mit kochendem Wasser. Anschließend die Gläser nicht abtrocknen, damit sie keimfrei bleiben.
Die Gläser mit der Paste befüllen, gut verschließen und im Kühlschrank lagern.
Kommentare
Zuerst einmal ein großes Lob zu diesen Beitrag.
Ich kenne das zwar schon da ich auch verschiedene Pasten mit Gewürzen oder Knoblauch selbst haltbar mache und in kleinen Gläser mit Schraubdeckel konserviere.
Aber diese genaue Erklärung und vor allem mit dem Reizthema "Suppenwürfel" finde ich genial und toll beschrieben.
Ich finde hier leider keine E-Mail, denn ich wollte fragen, ob ich auf diesen Artikel verlinken darf. Ich habe auch eine Webseite über kochen und das Thema wie man eventuell keine Suppenwürfel verwenden kann.
Daher wäre es nett wenn du hier auf diesen Kommentar Antworten könntest, ob ich hier her verlinken darf.
Liebe Grüße,
Barry
Lieber Barry,
vielen Dank für das dicke Lob! Das freut mich sehr, dass dir mein Beitrag zur selbstgemachten Suppenwürze gefällt.
Selbstverständlich darfst du meinen Artikel auf deiner Seite verlinken.
Ich schneide das ganze Gemüse dünn und trockne es im Dörrer
Sellerie Petersiliewurzel geht am besten mit der Gurken hachel
Karotten mit sparschäler
Anschließend wird es im multizerkleiner fein gehackt
Und dann das Salz dazu
In gereinigten Gläser aufbewahren
Liebe Gabi,
Danke für den Hinweis! Ich habe von dieser Variante schon gehört/gelesen, mich aber mangels Dörrapparat für die Verarbeitung von frischem Gemüse entschieden. Ich kann mir gut vorstellen, dass das genauso gut funktioniert und auch eine gute Möglichkeit ist, den klassischen Suppenwürfel zu ersetzen.
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