Schwarzkohl ist ein tolles Superfood für den Herbst! In seiner Heimat in Mittelitalien wird das dunkelgrüne Gemüse traditionell für deftige Eintöpfe verwendet. Herrlich leicht dagegen sind diese Spaghetti mit Schwarzkohl, Champignons, getrockneten Tomaten und Pinienkernen. Sie bringen mediterrane Aromen in die Herbst-Winter-Küche.
Botanisch zur Familie der Kreuzblütler zählend, gibt es eine Vielzahl an Kohlsorten: Weiß- und Rotkraut, Karfiol, Brokkoli, Kohlrabi, Rosenkohl, Grünkohl und Wirsing sind den meisten von uns wohlvertraut. Etwas seltener begegnen uns hierzulande Sorten wie Romanesco, Pak-Choi, Stängelkohl oder Schwarzkohl. Eine große Auswahl, die für jeden Geschmack das richtige bereithält.
Trotzdem hält sich der schlechte Ruf von Kohl im Allgemeinen recht hartnäckig. Als deftig, schwer verdaulich und blähend abgestempelt, hat die Familie der Kohlgewächse oft einen schweren Stand. Das ist sehr schade, denn alle Sorten aus der Kohlfamilie und auch Rettich und Radieschen, die ebenfalls zu den Kreuzblütlern gehören, halten eine Fülle an gesundheitsfördernden Inhaltstoffen bereit, auf die wir nicht verzichten sollten.
Kohlsorten enthalten neben viel Vitamin C – 100 Gramm Weiß- oder Blaukraut liefern so viel wie ein kleines Glas Orangensaft – eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Die so wichtigen Senföle zum Beispiel haben eine antibiotische, keimtötende Wirkung. Andere Stoffe stärken die Abwehrkräfte und wirken entzündungshemmend. Das enthaltene Glutathion beschleunigt Entgiftungsprozesse im Körper. Besonders Brokkoli, aber auch andere Kohlsorten, sollen sogar der Krebsentstehung entgegenwirken. Kohlgemüse gilt nicht zu Unrecht als wahres Superfood.
Ein Vertreter davon ist Schwarzkohl, eine alte Kulturpflanze aus der Toskana. Er ist auch unter dem Namen toskanischer Kohl oder Palmkohl bekannt. Schon im alten Rom wurde Schwarzkohl kultiviert und er gilt als Stammvater anderer Blattkohlsorten wie Wirsing oder Rosenkohl. Er ist zwar eng mit Grünkohl verwandt, schmeckt aber milder. Seine dunkelgrünen, gekrausten Blätter, die ein wenig an Palmblätter erinnern, schmecken süßer und leicht nussig.
In der traditionellen italienischen Küche wird Schwarzkohl für toskanische Wintereintöpfe verwendet. Ein bekanntes Rezept ist die Ribollita, eine typische Bauernsuppe mit Kohl, anderem Gemüse, Brot und Bohnen. Schwarzkohl kann aber noch viel mehr. Man kann ihn roh als Salat essen oder zu einem dunkelgrünen Superfood-Smoothie verarbeiten. Auf diese Weise kommt man in den Genuss des vollen Nährstoffpakets. Er passt aber auch ausgezeichnet in Currys, Suppen oder zu Kartoffeln.
Am besten schmeckt mir Schwarzkohl aber in Kombination mit Pasta. Mein Rezept für Spaghetti mit Schwarzkohl ist ein leichtes Winter-Pastagericht mit feinen, mediterranen Aromen. Den Kohl dünste ich dafür in der Pfanne in Olivenöl mit etwas Zwiebel und Knoblauch an und gieße mit Gemüsebrühe auf. Nachdem er zwischen 8 und 10 Minuten leicht vor sich hin geköchelt hat, ist er fertig und wird mit Salz und Pfeffer gewürzt. Dazu kommen scharf angebratene Champignons und getrocknete Tomaten. Abgerundet werden die Spaghetti mit hochwertigem Olivenöl und gerösteten Pinienkernen. In dieser Variante handelt es sich um ein veganes Gericht, wer möchte, kann es am Ende aber auch mit etwas Parmesan verfeinern.
Tipps zur Rezeptvariation je nach Unverträglichkeit:
- Gluten: Für eine glutenfreie Variante nehmt ihr glutenfreie Spaghetti. Sehr gut passen zum Beispiel Vollkorn-Reis-Spaghetti oder jede andere Sorte aus Reis und Mais.
- Fructose: Das Gericht kann grundsätzlich als fructosearm gelten. Sehr empfindliche Personen sollten auf die individuelle Verträglichkeit des Schwarzkohls sowie der getrockneten Tomaten achten und die verwendeten Mengen dementsprechend anpassen
- Milch: Für eine vegane bzw. milchfreie Variante auf Parmesan verzichten oder auf ein veganes Ersatzprodukt zurückgreifen.
Spaghetti mit Schwarzkohl
Zutaten
für 2 Personen:
- 240 g Spaghetti
- 150 g Schwarzkohl
- 200 g Champignons
- 6 Stk. getrocknete Tomaten in Öl
- 1 kleine Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Pinienkerne
- 150 ml Gemüsebrühe
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- optional: frisch geriebener Parmesan
Zubereitung
Zunächst die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten bis sie Farbe annehmen. Herausnehmen und bei Seite stellen.
Die Champignons putzen und vierteln. In der Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und bei hoher Temperatur die Pilze scharf anbraten. Ist die Temperatur zu niedrig, verlieren sie sehr viel Wasser und damit auch Geschmack. Sobald die Champignons Farbe angenommen haben, herausnehmen und bei Seite stellen.
Die Schwarzkohlblätter waschen, trocken schütteln und jeweils die mittlere Blattrippe herausschneiden. Anschließend in Streifen schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.
Die Spaghetti in kochendem Salzwasser bissfest garen.
In der Pfanne erneut ein wenig Olivenöl erhitzen, die Zwiebel dazugeben und glasig dünsten. Schwarzkohl und Knoblauch dazugeben und für 1 bis 2 Minuten mitdünsten. Mit Gemüsebrühe aufgießen und 8 bis 10 Minuten leicht köcheln lassen.
Die getrockneten Tomaten aus dem Öl nehmen, abtropfen lassen und in kleine Stücke schneiden. Am Ende der Garzeit zum Schwarzkohl geben. Jetzt auch die vorbereiteten Champignons dazugeben und alles mit Salz, Pfeffer würzen.
Die Spaghetti abseihen und zum Gemüse geben. Alles gut miteinander vermischen. Für die vegane Variante die Pasta auf Tellern anrichten, ein paar Tropfen hochwertiges Olivenöl darüber geben und mit den gerösteten Pinienkernen bestreuen.
Ansonsten frisch geriebenen Parmesan unter die Spaghetti mischen, anrichten und ebenfalls mit Pinienkernen bestreuen.
Neuen Kommentar schreiben