Wie wir alle wissen sind Kindheitserinnerungen besonders einprägsam. Das gilt natürlich auch dann, wenn es ums Essen geht. Mit bestimmten Lebensmitteln und Gerichten verbindet jeder ganz persönliche Geschichten und Erlebnisse. Habt ihr zum Beispiel eine bestimmte kulinarische Erinnerung an die Osterzeit?
Ich verbinde Ostern, wie viele von euch wahrscheinlich auch, mit bunten Ostereiern und ganz vielen Süßigkeiten und Schokoladenosterhasen im Osternest. Und, vielleicht etwas ungewöhnlich, aber für mich gehört zu Ostern auch frische Kresse. Sie gehörte in unserer Familie immer zur Osterjause.
Als Kinder hatten meine Schwester und ich einen Kresse-Igel aus Ton. Auf seinem flachen Rücken betteten wir Kresse-Samen auf Watte und sorgten liebevoll dafür, dass die kleinen Samen immer genug Feuchtigkeit hatten. Fasziniert beobachteten wir, wie daraus langsam grüne Halme wuchsen. Die erntereife Kresse landete dann auf unserem Butterbrot. Dazu verspeisten wir Ostereier, natürlich nicht ohne uns davor ein Match im Eierpecken geliefert zu haben.
Ein Rezept für Butterbrot und bunte Ostereier gibt es von mir heute nicht, aber ich zeige euch eine andere Möglichkeit, aus Gartenkresse ein schmackhaftes Gericht zu zaubern. Denn dieser leicht scharfe, pfeffrige Geschmack der Kresse kommt auch in einer Suppe wunderbar zur Geltung.
Basis sind mehlige Kartoffeln, feine Schalotten und etwas Knoblauch. Nach dem Kochen kommt ganz viel Kresse dazu und wird einfach nur mitpüriert. Ein paar Gewürze, etwas Zitronensaft und Crème fraîche machen die ganze Sache rund im Geschmack.
Und jetzt komme ich doch wieder zurück zum Butterbrot, denn als kleine Beigabe habe ich Schwarzbrotchips gemacht. Dafür kommen dünne Scheiben Schwarz- bzw. Bauernbrot bei niedriger Temperatur in den Backofen und werden getrocknet bis sie richtig knusprig sind. Sie werden noch lauwarm mit etwas Butter bestrichen und dazu serviert.
Kartoffel-Kressesuppe mit Schwarzbrotchips
Zutaten
für 2 Personen:
- 300 g geschälte Kartoffeln (mehlig)
- 3 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Tassen oder ca. 30 g Gartenkresse
- 500 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Crème fraîche
- Zitronensaft
- Muskatnuss
- 2 EL Öl oder Butter
- Salz
- Pfeffer
- Schwarzbrot
- Butter
Zubereitung
Die geschälten Kartoffeln in grobe Stücke scheiden. Die Schalotten und die Knoblauchzehen schälen und fein hacken.
In einem Topf Öl oder Butter erhitzen, die Schalotten und den Knoblauch darin kurz andünsten, die Kartoffelwürfel dazugeben, kurz mitrösten und mit Gemüsebrühe ablöschen. Etwas Salz dazugeben und solange köcheln lassen bis die Kartoffeln weich sind.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 70 Grad Heißluft vorheizen. Schwarzbrot mit der Brotschneidemaschine in dünne Scheiben schneiden (ca. 3 Millimeter). Solltet ihr keine Brotschneidemaschine haben, das Brot am besten halbgefroren mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden. Anschließend im Backofen ca. 20 Minuten trocknen lassen. Die Brotchips sind fertig, wenn sie richtig knusprig sind.
Die Kresse mit einer Schere abschneiden, eventuell noch vorhandene braune Schalen entfernen. Etwas Kresse zum Garnieren bei Seite stellen.
Sobald die Kartoffeln weich sind, die Suppe zusammen mit der Kresse pürieren. Crème fraîche dazugeben, verrühren und noch einmal kurz erwärmen. Anschließend mit Salz, Pfeffer, einer Prise Muskatnuss, etwas Zitronensaft abschmecken. Auf Teller verteilen, mit Kresse und Crème fraîche garnieren.
Die noch lauwarmen Brotchips mit etwas Butter bestreichen und dazu servieren.
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