Zum Start ins neue Jahr habe ich ein Rezept für euch, das dem Bedürfnis nach einfacher und ehrlicher Küche entgegenkommt. Schließlich sind die Feiertage wahrscheinlich auch bei euch kulinarisch recht üppig ausgefallen und der ein oder andere hat sich vielleicht vorgenommen, jetzt wieder ein bisschen mehr auf seine Ernährung zu achten.
Sicher kennt ihr Polenta, ein Brei aus Maisgrieß, meist mit Milch oder Butter zubereitet. Als Arme-Leute-Essen lange Zeit etwas geschmäht, findet man ihn heute auch wieder öfter auf den Speisekarten guter Restaurants. Ich mag Polenta sehr gerne, denn er ist eine schöne Alternative zu klassischen Beilagen wie Kartoffeln oder Reis, schmeckt aber auch als Hauptdarsteller in Kombination mit Gemüse oder Pilzen gut.
Maisgrieß kann ganz unterschiedlich zubereitet werden. Entweder in der cremigen Variante mit Milch, Butter oder Parmesan so wie in diesem Rezept oder in fester Form. Dazu lässt man den Brei auskühlen, schneidet ihn in Stücke und brät ihn in der Pfanne, legt ihn auf den Grill oder lässt ihn ähnlich wie Pizza im Ofen überbacken. Man kann ihn sogar als süßen Brei zubereiten und ihn zum Frühstück genießen.
Als Beilage passt Polenta am besten zu Schweinfleisch und Geflügel oder auch zu Fisch. Besonders gut kombinieren lässt er sich mit allen Arten von Pilzen, besonders mit Eierschwammerl (Pfifferlingen) oder Steinpilzen. Diese Sorten haben so viel Eigenaroma, dass man sie eigentlich nur scharf anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen braucht, um eine feine Begleitung zur Polenta zu bekommen.
In diesem Rezept kombiniere ich gebratene Champignons mit Streifen vom Radicchio. Das bringt noch eine interessante Note des roten Bittersalats mit ein, was meiner Meinung nach wunderbar mit dem leicht süßlichen Geschmack der Polenta harmoniert. Ein Schuss dunkler Balsamico-Essig sorgt für eine leichte Säure.
Das Gericht ist schnell zubereitet und macht angenehm satt. Das ist eine tolle Eigenschaft von Mais. Die Kohlenhydrate werden vergleichsweise langsam verdaut, was den Blutzuckerspiegel nicht so stark steigen lässt. Das verhindert Heißhungerattacken, was wiederum vorteilhaft ist für all jene, die ihre Neujahrsvorsätze bezüglich Gewicht umsetzen möchten.
Cremige Polenta mit Champignons und Radicchio
Zutaten
für 2 Personen:
für die Polenta:
- 180 g Polenta (Maisgrieß)
- 800 ml Gemüsefond
- 1 EL Butter
- 15 g Parmesan
- Muskatnuss
- Salz
für das Champignongemüse:
- 400 g braune Champignons
- 4 Radicchio-Salatblätter
- 1 kleine Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Zweige Thymian (alternativ: ½ TL getrockneter Thymian)
- 1 EL Olivenöl
- 1 1/2 EL dunkler Balsamico-Essig
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
Für die Polenta die Gemüsesuppe in einem Topf aufkochen. Den Maisgrieß einrieseln lassen. Dabei ständig rühren. Den Herd auf die kleinste Stufe stellen und die Polenta ca. 20 Minuten quellen lassen. Dazwischen immer wieder einmal umrühren.
Für das Gemüse die Champignons putzen, am besten mit einem feuchten Küchenpapier, und je nach Größe halbieren oder vierteln. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Radicchioblätter waschen, den weißen Strunk entfernen und in Streifen schneiden.
In einer Pfanne Olivenöl erhitzen. Die Champignons dazugeben und bei relativ hoher Hitze anbraten, so dass sie eine schöne Farbe annehmen. Ist die Hitze zu gering, verlieren sie sehr viel Wasser und damit an Geschmack.
Nun Zwiebel und Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Den Thymian waschen, die Blättchen abzupfen und zum Gemüse geben. Mit Balsamico-Essig ablöschen und kurz durchschwenken. Ganz zum Schluss den Radicchio dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Radicchio nur mehr kurz mitbraten. Er sollte noch einen leichten Biss behalten.
Sobald die Polenta weich ist, Butter und Parmesan unterrühren und mit Muskatnuss und Salz abschmecken.
Beides auf Tellern oder in Schüsseln anrichten.
Radicchio
Charakteristisch für Radicchio sind zum einen seine schöne dunkelrote Farbe und zum anderen sein bitteres Aroma. Er stammt ursprünglich aus Italien, wo auch heute noch das Hauptanbaugebiet von Radicchio liegt. Botanisch gesehen gehört er zur Familie der Zichorien und ist damit eng verwandt mit Chicorée. Beiden gemein ist der bittere Geschmack.
Der Bitterstoff Intybin ist es auch, der das rote Wintergemüse gesundheitlich so wertvoll macht. Er wirkt sich unter anderem positiv auf die Verdauung aus und regt die Produktion von Gallensäften an.Bitterstoffe nehmen wir heute immer seltener zu uns. Moderne Gemüsesorten enthalten nur mehr wenig davon, was angesichts der gesundheitlichen Vorteile sehr schade ist.
Aber viele Menschen meiden Gemüse mit bitteren Aromen. Bei Radicchio sind der Strunk und die weißen Blattadern besonders bitter. Wer empfindlich ist, kann diese Teile entfernen und die Blätter kurz in lauwarmes Wasser legen. Dadurch wird er milder.
Radicchio ist fester Bestandteil der italienischen Küche. Dort findet er vor allem in warmen Gerichten Verwendung, zum Beispiel im Risotto, in der Pastasauce oder als Pizzabelag. Die Kombination mit süßem Obst, wie Birnen oder Orangen, gleicht die Bitternote sehr gut aus, wie zum Beispiel in einem Orangen-Radicchio-Salat oder in einer Birnen-Pasta mit Radicchio.
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