Sprossen selber ziehen

Kresse, Radieschen & Co - Sprossen selber ziehen

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mir kam der Winter heuer ewig lang vor. Aber jetzt geht es endlich in großen Schritten Richtung Frühling. Bis wieder knackiges Gemüse, frische Salate und Kräuter geerntet werden können, wird es dennoch ein bisschen dauern. Also warum nicht frisches Grün in der Küche sprießen lassen?

Keimsaaten wie Kresse, Radieschen, Mungbohnen, Alfalfa oder Brokkoli sehen zunächst unscheinbar aus, ihre Keimlinge allerdings haben es in sich. Beim Keimen vervielfachen sich die Nährstoffe und es entstehen kleine Nährstoffbomben, vollgepackt mit Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Außerdem liefern Keimlinge eine Vielzahl an Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen. Ein wahres Superfood also.

Kresse, Radieschen & Co - Sprossen selber ziehen

Auch geschmacklich haben sie einiges zu bieten. Je nach Sorte können sie scharf, bitter oder süßlich schmecken. Am besten, ihr probiert ein paar Sorten aus, um eure Lieblingssprossen zu finden. Kresse ist eine der bekanntesten Keimsaaten. Sicher habt ihr als Kind auch mit Spannung beobachtet wie aus den kleinen braunen Samen in ihrem Wattebett das zarte Gün spross.

Doch es gibt noch viele andere Samen. Radieschensprossen zum Beispiel sehen mit ihrer Rotfärbung nicht nur wunderschön und dekorativ aus, auch geschmacklich kommen sie mit ihrer leichten Schärfe groß raus. Die Sprossen verschiedener Hülsenfrüchte-Keimsamen liefern wertvolles pflanzliches Eiweiß, zum Beispiel die beliebten Alfalfa-Sprossen, Mungbohnen, Adzukibohnen oder Erbsen. Wer sich nicht entscheiden kann, es gibt auch verschiedene Mischungen zu kaufen.

Kresse, Radieschen & Co - Sprossen selber ziehen

Was benötigt ihr nun für eure Sprossenzucht? Neben den Keimsamen, die ihr in Reformhäusern, Bioläden oder Drogeriemärkten bekommt, benötigt ihr ein Gefäß. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Es gibt im Handel spezielle Keimgläser mit einem verschraubbaren Siebdeckel und einer Vorrichtung, auf der das Keimglas zum Abtropfen mit dem Sieb nach unten schräg aufgestellt werden kann. So kann überschüssiges Wasser leicht abfließen und die Luft zirkulieren. Eine andere Variante sind mehrstöckige Keimgeräte, die aus stapelbaren Keimschalen bestehen.

Oder ihr macht es so wie ich und bastelt euch euer eigenes Keimglas. Dazu braucht ihr ein sauberes Glas, zum Beispiel ein leeres Gurkenglas. Das bedeckt ihr mit einem Stück Netz, Fliegengitter oder Tuch und befestigt es mit einem Gummiring. Das stellt ihr später mit dem Netz nach unten schräg in eine kleine Schüssel. Fertig ist euer Keimglas.

Kleine Saaten wie Kresse oder Leinsamen könnt ihr auch auf Watte oder Küchenpapier zum Beispiel in Blumenuntersetzern aus Ton keimen lassen.

Was müsst ihr beachten?

  • Die meisten Keimsaaten müssen einige Stunden eingeweicht werden, bevor sie im Keimglas zum Keimen gebracht werden. Beachtet dazu die Angaben auf der Packung.
  • Der ideale Platz ist mäßig warm (zwischen 18 und 22 Grad) und bekommt kein direktes Sonnenlicht ab.
  • Die Keimlinge müssen mindestens zweimal täglich mit frischem Wasser gespült werden. Anschließend gut abtropfen lassen und wieder zum Keimen aufstellen. Sie sollten immer schön feucht gehalten werden, überschüssiges Wasser muss gut ablaufen können.
  • Erntezeit ist meist schon nach 3 bis 4 Tagen, frühestens wenn der Sprossentrieb die Länge des Samens erreicht hat. Die fertigen Sprossen in eine Frischhaltedose aus Glas oder Kunststoff mit Deckel geben und im Kühlschrank aufbewahren. Dabei die Sprossen auf ein Küchenpapier legen, das reguliert die Feuchtigkeit. So halten sich die Sprossen mehrere Tage.
  • Vor dem Verzehr die Keimlinge gründlich abspülen. Keimlinge und Sprossen werden roh gegessen. Wer ganz sichergehen will, kann Keimlinge von großen Bohnen mindestens 1 Minute mit kochendem Wasser überbrühen damit alle Toxine der rohen Bohne deaktiviert werden.

Kresse, Radieschen & Co - Sprossen selber ziehen

Und nach der Ernte? Sprossen könnt ihr vielfältig einsetzen. Einfach pur aufs Butterbrot oder auf den Aufstrich, als Ergänzung zu Salaten, als Topping für Gemüsesuppen oder zu asiatischen Wokgerichten. Einfach kreativ sein und genießen! Für alle, die sich gerne inspirieren lassen: Demnächst findet ihr an dieser Stelle ein Rezept, bei dem ich Sprossen verwendet habe.

Kresse, Radischen & Co - Sprossen selber ziehen

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