Leichte Pasta mit heimischem "Wildspargel"

Samstag ist Markttag! Regelmäßig nutzen wir die Gelegenheit, uns am Bauernmarkt der nächstgrößeren Stadt mit frischem Gemüse, Brot, Fleisch und Fisch für die kommende Woche einzudecken. So ein Marktbesuch macht richtig gute Laune: freundliche Menschen, frische, regionale Produkte und immer mal wieder die ein oder andere Entdeckung.

So wie neulich, als mir beim Bummel durch die verschiedenen Stände ein Schild mit der Aufschrift „Wildspargel“ ins Auge fiel. Mein erster Gedanke: „Den muss ich haben!“. Wildspargel wächst gilt als Delikatesse und schon oft hätte ich mir beim Blättern durch das ein oder andere italienisch inspirierte Kochbuch gewünscht, Wildspargel zur Verfügung zu haben.

Ich kaufte etwa zwei Hände voll von diesem grünen Wildgemüse und war gedanklich schon damit beschäftigt, mir ein Rezept dafür auszudenken. So fiel mir gar nicht auf, dass diese grünen Stängel gar keine Ähnlichkeit mit dem als Wildspargel bekannten Milchsterngewächs aus dem Mittelmeerraum hatten. Ich kam deshalb auch gar nicht auf die Idee, die netten Verkäufer nach weiteren Details oder der Herkunft zu fragen. 

Zu Hause sah ich mir meinen Einkauf genauer an und nach kurzer Recherche in Internet war klar, es musste sich dabei um die jungen Triebe einer Pflanze namens „Gewöhnlicher Hopfen“ handeln, ein wilder Verwandter unseres Bierhopfens. Diese Staude wächst auf feuchtem Untergrund, also in Auwäldern, an Bach- und Teichufern und schlingt seine bis zu 6 Meter langen Triebe um Bäume und Sträucher. Die vorderen 15 cm langen frischen Triebe werden als „wilder Spargel“ bezeichnet. Es handelt sich dabei sozusagen um die einheimische Variante des Wildspargels. 

Weitere Recherchen ergaben, dass der „Hopfenspargel“ ebenso als Delikatesse gilt. Das Wildgemüse soll mittlerweile in der gehobenen Gastronomie sehr beliebt sein. Geschmacklich erinnert es tatsächlich leicht an grünen Spargel.

Entgegen der Empfehlung der Verkäuferin, ihn als Gemüsebeilage zu Fleisch zu verwenden, habe ich mich für eine leichte Pasta mit Knoblauch und Zitrone entschieden. Und ich muss sagen, dass mir das Wildgemüse in dieser Variante ausgezeichnet geschmeckt hat.

Wer keinen „wilden Spargel“ zur Verfügung hat und sich nicht selbst auf die Suche danach machen möchte, kann die Pasta auch mit dünnen Stangen grünem Spargel zubereiten. Oder, sollte jemand das Glück haben, an mediterranen Wildspargel zu kommen, natürlich auch damit.