Olivenöl - Eine Reise ins Land der Olivenbäume

Olivenöl

Endlich war es auch für uns soweit – es konnte losgehen in unseren diesjährigen Sommerurlaub. Termin- und wetterbedingt fiel er zwar schon unter die Kategorie Herbsturlaub, das mediterrane Lebensgefühl am Gardasee ist zum Glück aber zu fast jeder Jahreszeit spürbar. Neben Wanderungen, Ausflügen in malerische kleine Städtchen am See und dem Genuss italienischer Köstlichkeiten habe ich die Gelegenheit genutzt und meinen Vorrat an Olivenöl aufgestockt.

Olivenöl gehört zu meinen Lieblingsölen. Ich verwende es sowohl zum Anbraten von Gemüse und Fleisch als auch für kalte Gerichte wie Salate und Pestos. Der Vorteil von Olivenöl: es ist aromatisch, aber nicht zu dominant im Geschmack. Ein absoluter Allrounder unter den Pflanzenölen. Da kann ich ihm auch nachsehen, dass es in unseren Breitengraden eigentlich gar nicht zu Hause ist. Zum Glück ist es aber nicht allzu weit ins Land der Olivenbäume.

Olivenhain

Mit der Qualität von Olivenöl, das bei uns im Supermarkt angeboten wird, ist das so eine Sache. Immer wieder zeigen Untersuchungen, dass oft minderwertige Öle als „Natives Olivenöl extra“ verkauft werden. Diese Bezeichnung steht für die höchste Güteklasse. Nur kaltgepresste Olivenöle, die mittels mechanischer Verfahren hergestellt werden, aus erster Pressung stammen, deren Gehalt freier Fettsäuren unter 0,8 Prozent liegt und die sowohl im Geschmack als auch im Geruch einwandfrei sind, dürfen so gekennzeichnet werden. Tatsächlich findet man heute wenig Olivenöle im Handel, die einer niedrigeren Güteklasse angehören, etwa „natives Olivenöl“. Ist also nur hochwertiges, einwandfreies Olivenöl auf dem Markt, und das oft zu erstaunlich günstigen Preisen? Wohl eher nicht.

Bei unseren Wanderungen durch die Olivenhaine an der Westseite des Gardasees wird mir klar, wie arbeitsintensiv die Gewinnung dieses kostbaren Lebensmittels in dieser Region ist. Die Bäume stehen oft an sehr steilen, abschüssigen Hängen. Hier können keine mechanischen Rüttelmaschinen eingesetzt werden, es muss mühsam von Hand geerntet werden. Um ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erhalten, müssen die Kisten mit den geernteten Oliven schnellstmöglich zu den Ölmühlen gebracht und innerhalb weniger Stunden nach der Ernte gepresst werden.

OlivenhainOliven

Wie erkennt man nun gutes Olivenöl? Für den Laien ist es schwer, die Qualität richtig einzuschätzen. Auf keinen Fall sollte es wein- oder essigartig, säuerlich oder ranzig schmecken. Olivenöl von erstklassiger Qualität riecht fruchtig-aromatisch, zum Beispiel nach frisch geschnittenem Gras oder grünem Apfel. Was den Geschmack betrifft, so können Bitterkeit und Schärfe in verschiedener Ausprägung Hinweise auf gute Qualität sein. Schließlich kann auch der Preis ein Orientierungspunkt sein. Da Olivenöl sehr aufwändig in der Herstellung ist, sind hochwertige Öle kaum unter 15 Euro pro Liter zu bekommen. Eine klare Herkunftsangabe auf dem Etikett ist ebenfalls wichtig.

Gutes Olivenöl kann sehr gut kalt verwendet werden, für das Salatdressing oder zu gegrilltem Fleisch, Fisch oder Gemüse. Aufgrund seines Fettsäuremusters ist es aber auch sehr gut zum Kochen geeignet. Generell gilt: Pflanzenöle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren sollten ausnahmslos kalt genossen werden. Dazu gehören zum Beispiel das Lein- und Hanföl. Fette mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, erkennbar daran, dass sie bei Zimmertemperatur fest sind, können hoch erhitzt werden. Darunter fallen Butterschmalz und Kokosöl.

Olivenöl besteht überwiegend aus einfach ungesättigten Fettsäuren und lässt sich daher für fast jeden Zweck verwenden, es darf nur nicht hoch erhitzt werden. Zum schonenden Anbraten von Fleisch, Fisch oder Gemüse ist es gut geeignet. Man sollte hier immer auf den Rauchpunkt achten. Beginnt das Öl nämlich zu rauchen, wurde es zu hoch erhitzt.

Das in den Ölmühlen des westlichen Gardasees erstandene Olivenöl, das jetzt in meiner Speisekammer gebunkert ist, wird ziemlich sicher nicht lange dort stehen. Es wird in nächster Zeit unser Essen verfeinern und gleichzeitig an einen wunderschönen Urlaub im Land der Olivenbäume erinnern.

Olivenöl

Kommentare

Chère Manuela, was für ein toller Bericht und wunderschöne Fotos! Da möchte ich gleich nach Italien fahren! Übringens finde ich deinen Blog sehr schön gestaltet. Deine Rezepte sind einmal etwas anderes und nicht so kompliziert wie die in vielen anderen Blogs. Demnächst probiere ich ich das eine oder andere aus. Dein Blog macht Lust aufs Kochen. Danke für die Inspiration!

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich freu mich, dass dir mein Blog gefällt und du Lust bekommen hast, ein paar meiner Rezepte auszuprobieren!

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